Tag der offenen Tür in der Flüchtlingsunterkunft (05.2016)

Zimmer in der Gemeinschaftsunterkunft Quelle: FK
Foto: FK

Großer Andrang herrschte am Donnerstag 19. Mai 2016 in der Flüchtlingsunterkunft in der Margarethe-Steiff-Str. Das Landratsamt hatte gemeinsam mit der Stadt Rutesheim zwischen 17:30h und 19:00h zu einem Tag der offenen Tür in die bezugsfertige Flüchtlingsunterkunft eingeladen. Etwa 150 interessierte Besucher ließen sich vom Leiter der Unterkunft, Herrn Busch, durch die Wohncontainer führen.  7 Quadratmeter stehen jedem der Bewohner zur Verfügung, die, wenn Sie diesen Artikel lesen, bereits eingezogen sind. Ab Montag 23. Mai ist die Unterkunft mit knapp 120 Personen belegt. Diese Flüchtlinge haben die letzten 3-6 Monate in einer Turnhalle im Berufsschulzentrum Leonberg und in einer Turnhalle in Böblingen auf engstem Raum gelebt.

Da erscheinen 7 Quadratmeter beinahe großzügig. Stockbetten, 1 Schrank, Tisch und Stühle. Viel mehr ist in den Wohneinheiten, die mit 4-8 Personen belegt werden, nicht zu sehen. „Da fehlen ja noch die Matratzen“, merkt einer der Besucher an. „Stimmt“, entgegnet Herr Busch schmunzelnd, „eine Matratze, einen Teller, Tasse, Glas, Besteck und Kochgeschirr bringt jeder Flüchtling bereits aus der Landeserstaufnahmeeinrichtung mit, am Montag gibt es also einen richtig großen Umzug“.

Im Bereich der 13 Wohneinheiten werden sich ca. 60 Personen eine große Küche mit mehreren Kochstellen teilen. Duschräume, Toiletten und ein Aufenthaltsraum mit mehreren Tischen und Stühlen werden gemeinsam genutzt. Im zweiten Bereich der Anlage mit einer Kapazität von weiteren 60 Plätzen befinden sich kleinere Wohneinheiten, die vor allem mit Familien belegt werden sollen. Neben Zweier- und Viererzimmer verfügt jede Einheit über eine eigene kleine Küche und Dusche/WC.

„Wie werden die Räume belegt?“ – „Wer hält die Einrichtung sauber?“ – „Wer schaut nach dem Rechten?“ – „Wie sieht das Sicherheitskonzept aus?“ Die Fragen der Besucher reißen nicht ab und Herr Busch wird nicht müde, alle zu beantworten. Die Einrichtung wird gemischt belegt werden, also unabhängig von Religionszugehörigkeit oder Nationalität. „Damit haben wir in anderen Einrichtungen durchweg positive Erfahrungen gemacht“, merkt Herr Busch an. „Außerdem lernen die Flüchtlinge so auch, sich zu integrieren“. Für die Sauberkeit in den Wohneinheiten und auf dem gesamten Gelände werden die Bewohner selbst verantwortlich sein. Damit dies alles möglichst reibungslos abläuft ist Herr Busch als Leiter der Einrichtung täglich präsent. Gemeinsam mit der Sozialbetreuerin, Frau Khalaj, steht er als Ansprechpartner und Kümmerer für die Belange der Bewohner zur Verfügung. In den Aufgabenbereich von Frau Khalaj fällt z.B. Kinderbetreuung und Schulbesuche sicher zu stellen, Deutschkurse zu vermitteln und Arztbesuche zu organisieren. Auch sie ist täglich in der Einrichtung präsent. „Und wie ist das außerhalb Ihrer Arbeitszeiten?“ wird Herr Busch noch gefragt. „Da sorgt ein Sicherheitsdienst dafür, dass die Bewohner sich nicht selbst überlassen bleiben“.

Auch der Freundeskreis der Flüchtlinge in Rutesheim wird mithelfen, dass die Bewohner sich nicht selbst überlassen bleiben. Wir werden, in enger Absprache mit den Betreuern, den Flüchtlingen Unterstützung und Begleitung anbieten. Wir wünschen unseren Neuankömmlingen in Rutesheim und allen „Alt“-Rutesheimern positive Begegnungen und Erfahrungen.

Wenn Sie Ideen und/oder Zeit haben, die Neuankömmlinge zu unterstützen, dann melden Sie sich doch bitte bei uns (Kontaktdaten siehe unten) oder kommen Sie zu unserem nächsten Dienstag-Teffen am 07.06.2016 um 18 Uhr, Casino Rathaus Rutesheim. Wir freuen uns über weitere MitmacherInnen. Bitte gehen Sie nicht direkt zur Unterkunft.  (RK)