Was uns bewegt (03.2016)

In Kürze bekommt Rutesheim Zuwachs. Flüchtlinge. Zunächst werden etwa 70 Menschen in die Wohncontainer in der Margarete-Steiff-Str. einziehen. 

Seit den Vorkommnissen in der Sylvesternacht 2015/2016 in Köln und anderen Städten haben noch mehr Menschen Sorge vor dem, was da wohl noch alles kommen kann. Was in Köln und anderswo passiert ist, ist eine Katastrophe für die Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind.

Es ist aber auch eine Katastrophe für die vielen Flüchtlinge, die sich nichts zu Schulden haben kommen lassen. Weil seither die Stimmung kippt, weil Misstrauen und Ablehnung wachsen. Da ist es nicht immer leicht, eine offene und positive Haltung zu finden oder zu behalten.

Ja, das Verhalten einiger weniger kann Angst machen. Aber ist die Tatsache, dass unter ca. 1 Million Flüchtlingen auch einige wenige Verbrecher sind, wirklich so überraschend? Die, die unsere Anteilnahme, unsere Hilfsbereitschaft und unsere Freundlichkeit mit Füßen treten, haben unsere Unterstützung nicht verdient.

Aber die anderen! Die vielen, die aus Angst vor Gewalt hierher geflohen sind. Aus Ländern, in denen Krieg, Terror, Hunger und Existenznöte herrschen, wofür diese Menschen nichts können. Die haben unsere Hilfe verdient. Und sie vertrauen auch nach wie vor darauf, obwohl sie verunsichert sind, durch Demonstrationen gegen Flüchtlinge und brennende Flüchtlingsunterkünfte.

Ängste – hüben wie drüben – können nur überwunden werden durch Erfahrungen. Gute Erfahrungen. Misstrauen und Unsicherheit kann nur überwunden werden, wenn Vertrauen wächst.  Geben Sie unseren Neuankömmlingen eine Chance. Bleiben Sie weiterhin hilfsbereit. Begegnen Sie ihnen freundlich. Nehmen Sie sich selbst und auch ihnen die Angst. Schon ein Lächeln baut Brücken.

Auf unserer Homepage möchten wir Sie auf dem Laufenden halten und informieren. Auch mit Zahlen und Fakten aus Rutesheim, denn tragfähige Wahrheiten können auch Ängste nehmen. Wir wollen Sie informieren über das, was uns „Freundeskreisler“ antreibt und wie unsere konkrete Unterstützung, z.B.  als Pate oder Lernhelfer aussieht. Und auch Flüchtlinge sollen mit ihrer persönlichen Geschichte zu Wort kommen. Geschichten, hinter denen Menschen stehen. Menschen wie wir. Lassen Sie uns deshalb auch weiterhin menschlich bleiben.  Trotz aller Herausforderungen – oder gerade deswegen. (RK)